Es “baasst” eben meistens nicht!
Was früher am Bau ein saloppes „Passt“ war, wenn beispielsweise eine Palette korrekt an ihrem Ziel im Lager gelandet ist, das zeigt sich heute immer öfter als ein Signal für den Gesprächsabschluss. Im Klartext heißt das: Ein Wort aus der C-Schicht hat einen steilen Karriereweg hingelegt und tanzt uns seither auf allen sozialen Parketten auf der Nase herum. Bestimmt wurde der Staatsvertrag nicht mit „Baasst“ unterfertigt und auch im Parlament werden Gesetze noch anders lautend verabschiedet. Es ist vielleicht jedoch nur eine Frage der Zeit, wann es auch im „Hohen Haus“ noch tiefer zugeht. Nachdem man selbst vom Steirereck bis zum Nobelitaliener schon mit „Baasst“ beim Bestellen abmoderiert wird, ist die Hoffnung klein, diesen Sprachmarotten-Virus zu bekämpfen. Vielleicht verhindern Behandlungs-Alternativen die seuchenhafte Verbreitung. Dort, wo früher beispielsweise im Verkaufsgespräch ein „schön, dass wir einen Termin gefunden haben, der für Sie in Ordnung geht“ für gute Atmosphäre gesorgt hat, empfindet der Sprachsensible „baasst“ als impertinenten Gesprächsabschluss. Der Subtext ist häufig gleichbedeutend mit: „so und jetzt schleich dich“ oder „ich habe noch anderes zu tun“. Für alle, die unter Zeitdruck stehen, langt es völlig mit „fein“, „geht in Ordnung“ oder „gerne“ zu enden.