Audioplattformen – die neuen virtuellen Bühnen

24. August 2022 von Tatjana Lackner, MBA

1, 2, 3 … Audioplattformen: For your ears, cheers! 

LinkedIn Audio Events bieten für viele Selbständige und Know-How-Träger die Möglichkeit, ihre Expertise auch virtuell hörbar zu präsentieren. Allerdings steckt diese Plattform noch sanft in den Kinderschuhen. Im Vergleich zu Clubhouse & Co beispielsweise sind die Audio-Events in der Business Community noch kaum bekannt. Viele wissen nicht einmal, wie sie teilnehmen könnten, wenn sie das wollten. Vermarktung und Streuung der Events laufen dementsprechend schleppend an. Das Feature „Zuhörer auf die Bühne zu pingen“ fehlt leider gänzlich und nimmt damit den Talks viel an natürlichem Drive und wichtiger Interaktion. 

Worauf sollte man beim Hosten achten?  

1. Eine Signation rockt 

Sowohl für Clubhouse als auch meine LinkedIn Events verwende ich eigene Signations. Ich persönlich finde es wichtig – auch akustisch – den Rahmen für die “Sendung” zu bieten. Diese Kennmelodie samt Voice-Over-Begrüßung lässt sich leicht vom Laptop abspielen und braucht keinerlei Mischpult-Features. 

2. Die Agenda hilft 

Jede Session braucht eine klare Agenda und Mister oder Madam Host sollten sich schon im Vorfeld Gedanken machen, damit ein roter Faden durch den Themen-Parcours des Talks führt. Klar darf die Agenda situativ erweitert werden, aber ich finde man hört es gewissen Events an, wenn sich niemand überlegt hat, wo das Thema hin mündet und wovon es sich inhaltlich abgrenzt. Themen- und Begriffsdefinitionen helfen beim Überblick geben. Talks können durch klare Synonyme oder Antonyme eingeleitet werden. 

3. Vorbereitung ist nötig 

Gute Hosts bereiten sich vor. Zahlen, Daten, Fakten rund um das Tagesthema zu recherchieren gehört ebenso dazu, wie diesbezügliche Beispiele, Sager und Zitate zu finden. Sie vergeben das Wort an anderen Speaker und kümmern sich auch selbst um gelungene Moderationsbrücken zwischen Themenschwerpunkten. Der Verbalstil ist gefragt und nicht wie beim Schreiben das Präteritum (“sah”), sondern lieber das Perfekt (“hat gesehen”). 

4. Behalte Dein Thema im Fokus! 

Wichtig ist für jeden Host die Balance zu finden. Auf der einen Seite: „ein Thema darf sich durch andere Speaker gerne in verschiedene Richtungen entwickeln“ – auf der anderen Seite soll jedoch dem Titel der Veranstaltung stets Rechnung getragen werden. Themenverfehlungen kommen schlecht an. Es hilft sich zu überlegen: 

  • Welche Rolle spielt das Thema in meinem Leben? 
  • Findet sich ein historischer Bezug bzw. eine zeitliche Komponente? 
  • Wo verlaufen die Linien der Kontroverse? 
  • Wer ist von meinem Thema betroffen? 
  • Welche Wortspiele bieten sich (nicht) an? 
  • Gibt es aus der Welt der Schönen und Reichen einen Themenbeitrag? 

Gute Hosts verfügen über einen Gewürzschrank an unterschiedlichen Moderationselementen, rhetorischen Stilmitteln und gelungenen Fragearten, um immer wieder Ideen und Erkenntnisse einzustreuen. Sie wissen, wie sie ihr Thema inhaltlich voranbringen und Hörernutzen schaffen. 

5. Drück den Resetknopf und hole neue Hörer ab! 

Nachdem sich laufend neue Zuhörer auf den jeweiligen Audioplattformen oder in Räumen dazugesellen, helfen kurze (!) Zusammenfassungen und die Wiederholung der Kernfrage oder von relevanten Erkenntnissen der anderen Speaker. Jeder will schließlich optimal eingebunden und gebrieft werden. Mit diesen kleinen Reprisen vermittelt man ein freundschaftliches Gefühl und erweitert spielerisch den Zuhörerkreis. Doch Vorsicht! Damit sind keine klobigen Inhaltsangaben gemeint. Host nützen diese Sequenzen besser dazu, Begriffe zu definieren und das Thema noch einmal von einer anderen Seite zu beleuchten. 

6. Zeitmanagement ist gefragt 

Gute Hosts wissen, dass ihre Zuhörer auch nach ihrem Audio-Event noch ein Leben haben und achten deshalb auf akkurates Zeitmanagement. Eine Session startet und endet besser zu den angekündigten Zeiten. Der Audio-Raum muss vom Moderator selbst geschlossen werden und sollte nicht “auströpfeln”. Falls Recordings gemacht wurden und die Teilnehmer dem schon zu Beginn zugestimmt haben, dann können diese Mitschnitte auf dem Profil veröffentlicht werden.  

7. Finde einen gelungenen Abschluss! 

In der Schlussrunde kann man auf die nächste Veranstaltung hinweisen oder man fordert von den Speakern auf der Bühne noch einmal einen kurzen Wordrap zum aktuellen Thema ein: Das können Tipp sein, Take Away’s der Audio-Session oder auch weitere Fragen, die für die Zukunft noch offen sind und (vielleicht in einem neuen Audio-Raum) dringend geklärt werden müssen. 

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