Die Clubhouse App

26. Januar 2021 von Tatjana Lackner, MBA

Die Clubhouse App 

Seit einigen Wochen erobert die neue Audio-App aus den USA auch den deutschsprachigen Raum. «Clubhouse» lässt die Grenze zwischen Sender und Empfänger verschwimmen. Jeder kann sich aktiv einbringen, der etwas zum Thema beitragen möchte. Besonders wichtig ist auch hier, die Zuhörer mit einer gelungenen Moderation und spannenden Talks im Raum zu halten. DIE SCHULE DES SPRECHENS hat sieben nützliche Tipps zusammengefasst, mit denen die nächste virtuelle Podiumsdiskussion zum Erfolg wird. 

“«Clubhouse» stellt die Sprache in den Mittelpunkt und ist damit am Puls der Zeit. Im Gegensatz zum professionell aufgezeichneten Podcast lebt das Medium von Interaktion und Live-Charakter. Täglich kommen mehr User dazu. Moderatoren müssen auch sprachlich aus der Masse hervorstechen, um zu begeistern.” 

Tatjana Lackner

Ich empfehle allen Usern der App, einige Regeln für den gelungenen Auftritt zu beachten. Hier kann zwar jeder in die Diskussion einsteigen und zum Co-Moderator oder Experten werden, doch Inhalt alleine ist erst die halbe Miete. Deshalb widmete sich mein erster Clubraum auch dem Thema: “SPRACHE: Unsere Biografie ist hörbar!” Clubhouse beweist um einmal mehr, dass wir in einer auf Sprache zentrierten Welt leben. Wie gelingt es Menschen, dass unsere Ohren Augen ? machen? Es braucht: Inhalt UND eine gute Erzählsprache, diese sind neben einer angenehmen Stimm-Modulation gefragt. 

Der aktuelle Hype bietet den Usern die Möglichkeit, an hochkarätigen Expertenrunden teilzunehmen und sich selbst samt ihrem Wissen zu präsentieren. Damit das gelingt, braucht es rhetorisches Rüstzeug. 

Tatjanas 7 Tipps für einen Raum im «Clubhouse»: 

  1. Ich würde nicht einfach einen Raum betreten und drauf los reden – auch, wenn die intuitive Handhabung der App das absolut ermöglicht. Die Begrüßung (Intro) und die Verabschiedung (Outro) sind das A & O und müssen in sämtlichen Situationen sitzen. Ob im Gehen, Stehen oder beim “Talk unterwegs”. 
    Ein paar Gedanken vorher und vielleicht sogar ein Brain Skript oder einige Bullet Points helfen. Vor allem bei den kurzen Vorstellungsrunden muss die Einführung sitzen. Auch in der reinen Audio-App gibt es keine zweite Chance für den ersten Eindruck. 
  1. Sobald Thema & Termin feststehen und vielleicht auch ein Co-Host eingeladen ist, lässt sich der Talk auf Facebook und Instagram gut anteasern. 
  1. Eine Grafik oder Kurz-Bio von Host & Co-Host samt einer süffigen Headline in anderen sozialen Netzwerken erhöhen die Sichtbarkeit. 
  1. Es gibt auch jetzt schon Stoßzeiten auf Clubhouse. Vielleicht eignet sich der Beginn 16.00 Uhr oder 17.00 Uhr oft besser als die Talk-Rushhour 18.00 Uhr, wenn dann alle abends loslegen und die Konkurrenz wächst parallel. 
  1. Am Anfang sind schon einige Zuhörer da, auf andere wartet man noch und dabei sollen wir die Anwesenden auch schon bei der Stange halten. Hier helfen kurze Newsflash aus der eigenen Branche, die kurzweilig sind und das Warten verkürzen. 
  1. Der Moderator eröffnet den Raum und stellt sich – seinen Co-Host (falls nominiert) – und das Thema (kurz!) vor. Es ist gut vor der Session das eigene Smartphone auf Flugmodus zu stellen. 
  2. Bei «Clubhouse» kann es immer wieder zu kleinen Aussetzern durch Übertragungsprobleme kommen. “Speed kills” gilt hier umso mehr, weil man davon ausgehen muss, dass die Tonqualität nicht so gut wie im Studio ist. Die «3L-Methode» hilft: laut, logisch und langsam sprechen!

Fazit: Gute Hosts werden beim neuen Hype «Clubhouse» daran gemessen, ob sie andere Menschen erreichen, berühren, informieren oder begeistern. Die Talks haben neben den reinen Informationen vor allem informellen Fun-Charakter. Daher: Lächeln ist Trumpf!