Liebe Freunde der Sprache, heute möchte ich euch auf eine besondere Kuriosität der deutschen Sprache hinweisen: Januswörter! Diese sprachlichen Akrobatikmeister stiften immer wieder Verwirrung und sie garantieren Wortwitz.
Was sind Januswörter? Sie sind die Spaßvögel unter den Wörtern. Wie der mythische Gott Janus haben sie zwei Gesichter, die in vollkommen unterschiedliche Richtungen schauen.
Nehmen wir zum Beispiel das Wort „Untiefe“ . Klingt nach gefährlichem Abgrund, oder? Falsch gedacht! Diese kleine Wortperle kann auch das genaue Gegenteil bedeuten. Wer schon mal Tauchen war, weiß, dass in der Nautik “Untiefe” mit Seichtwasser definiert wird.
Der Begriff „Bescherung“ kann einmal eine unliebsame Überraschung bedeuten und ein anderes Mal leuchtende Kinderaugen vor dem Christbaum garantieren. “Ausrasten” kann bedeuten, dass eine Person demnächst rotsieht oder eben, dass sie sich auf einem schattigen Plätzchen ausruht.
Ein weiteres Beispiel ist das Wort „übersehen“ . Jetzt denkt man vielleicht, dass es bedeutet, etwas nicht zu bemerken, richtig? Aber halt! Hier kommt die Janus-Magie ins Spiel. „Übersehen“ kann auch bedeuten, dass man von weit oben eine herrliche Aussicht genießt und alles überblickt.
Und dann haben wir noch das charmante „einstellen“ . Wer beim Hearing überzeugt, der hat den neuen Job und ist eingestellt. Auf der anderen Seite kann es bei Gericht auch bedeuten, dass ein Verfahren eingestellt, also beendet wird.
Fazit: Januswörter sind wie die kleinen Jongleure der Sprache – sie balancieren geschickt zwischen zwei gegensätzlichen Bedeutungen und bringen uns damit zum Schmunzeln und Nachdenken. Der jeweilige Kontext verrät, wie wir inhaltlich dran sind. Unsere Kommunikation ist oft spannend und unterhaltsam zugleich.