Die einen wagen einen Jahresrückblick zu Silvester, die anderen blicken lieber am Geburtstag zurück. Seit Jahren empfehle ich als Stimmcoach- und Persönlichkeitsentwicklerin, dass sich meine Leser für den eigenen Geburtstag ein paar schriftliche Gedanken machen sollen.
Fragen, wie: Was läuft gut? Was entwickelte sich sogar besser, als ich noch vor einem Jahr gedacht hätte? Und wo lohnt es sich, mehr Energie in Themen des Lebens zu investieren?
Leg sie an – Deine eigene Audio-Bibliothek!
Diese Antworten und kleinen schriftlichen Gedanken werden dann zu jedem Ehrentag einfach mit dem Smartphone und der Funktion Sprachnachricht aufgezeichnet.
Der Vorteil: So entsteht über die Jahre eine kleine Audio-Sammlung unserer zurückgelegten Lebenskilometer. Wir hören nicht nur, wie die Lebensthemen an uns vorbeiziehen, sondern wir haben auch einen amtlichen Beleg über die Stimmveränderung. Schließlich hat jeder mit acht Jahren anders geklungen als mit 80. Unterwegs aufgefallen ist diese klangliche Veränderung den wenigsten.
Ereignisse, Begegnungen und wertvolle Einsichten können zeitlich leichter zugeordnet werden. Denn: Wer weiß denn noch, was am 27. Geburtstag tatsächlich in unserem Leben wichtig war – außer, es hat sich an diesem Tag ein Lebensevent zugetragen. Natürlich führen einige von uns Tagebuch, aber die verschriftlichte Form spiegelt nicht wieder, was eine Audio-Datei hörbar transportiert: Unsere Stimme, unsere Laune und den Klang aus früheren Zeiten. Wir hören die einstigen Emotionen samt der Priorisierung von Lebensthemen aus alten Tagen. Von jenem Tag, an dem beispielsweise 32 Kerzen auf unserer Geburtstagstorte standen, wissen die meisten heute nichts mehr.
Ich habe solch eine Hörbibliothek auch von meinen Enkelkindern angelegt und meine knapp vierjährige Enkeltochter findet es jetzt schon witzig, wie sie mit einem Jahr und dann später mit zwei Jahren geklungen hat. „Omi, ab da konnte ich Worte brabbeln“, sagt sie mir heute stolz. Obwohl sie erst so kurz auf der Welt ist, möchte sie beispielsweise die Aufnahme, auf der sie das Wort „Österreich“ noch nicht korrekt aussprechen konnte, wieder und wieder hören.
