Zwischen Echo und Ego – wie Medienlogik unsere Worte manipuliert

18. Juni 2025 von Tatjana Lackner, MBA

Hier kommt der glitzernde Wahnsinn der modernen Effekte im Medienspiegel mit einem Espresso Zynismus und einer Prise Rhetorik-Glamour serviert. 7 moderne Effekte, die jeder Mensch mit Mikrofon kennen sollte: 

1. Der Barbara-Streisand-Effekt 


„Je mehr du es verstecken willst, desto größer wird das Drama.“ 
Als die stimmgewaltige Streisand versuchte, ein Foto ihrer Villa aus dem Internet zu entfernen, klickte plötzlich die halbe Welt darauf. Willkommen in der paradoxen PR-Hölle: Das Vermeiden wird zur Botschaft. 
Mein Coaching-Tipp: Wenn Du einen Fehler gemacht hast – steh dazu. Die Öffentlichkeit liebt den Sünder mit Einsicht mehr als den Engel mit Anwalt. 

2. Der Dunning-Kruger-Effekt 


„Die lautesten Sprecher haben oft die leiseste Ahnung.“ 
Je weniger Wissen, desto mehr Selbstsicherheit – besonders gefährlich auf Panels, bei Pitches und in Podcasts. 
Mein Coaching-Tipp: Lass Wissen sprechen, nicht Dein Ego. Wer viel weiß, formuliert eigene Versteh-Zusammenhänge und kümmert sich um gelungene Beispiele, die für das Gegenüber nützlich sind. Wer wenig weiß, trompetet los. 

3. Der Spotlight-Effekt 


„Du denkst, alle schauen Dich an – dabei posten sie über sich selbst.“ 
Menschen überschätzen, wie sehr andere sie beobachten oder bewerten. Gut fürs Lampenfieber. 
Mein Coaching-Tipp: Denk nicht: Was denken die über mich? Denk: Was fühlen sie durch mich? Wirkung schlägt Wahrnehmungsparanoia. 

4. Der Boomerang-Effekt 


„Überzeugung per Zwang erzeugt Widerstand per Reflex.“ 
Je mehr Du jemanden zu überzeugen versuchst, desto stärker klammert er sich an seine Meinung. 
Mein Coaching-Tipp: Frag mehr, sag weniger. Wer klug fragt, führt. Wer belehrt, verliert. 

5. Der Echo-Kammer-Effekt 


„Wenn alle nicken, stirbt das Denken.“ 
In sozialen Medien (und in Meetings!) wird oft nur bestätigt, was man sowieso schon glaubt. Kritik wird weggefiltert wie Kohlenhydrate im Diätplan. 
Mein Coaching-Tipp: Hol Widerspruch auf die Bühne. Gute Redner lieben Reibung, nicht nur Applaus. 

6. Der Availability Bias 


„Was du oft hörst, hältst du für Wahrheit.“ 
Wenn Begriffe wie „Disruption“, „Purpose“ oder „agil“ ständig auftauchen, werden sie zu Bedeutungsträgern – auch ohne Inhalt. 
Mein Coaching-Tipp: Sag, was du meinst, nicht was gerade trendet. Wer Klartext spricht, sticht heraus. 

7. Der Bystander-Effekt 


„Alle hören zu, keiner sagt was.“ 
In großen Gruppen übernimmt keiner Verantwortung – auch bei toxischen Aussagen in Meetings. 
Mein Coaching-Tipp: Wenn Du’s siehst, sag’s. Mut zur Stimme ist die neue Führung. 

Fazit 
In einer Welt, in der Aufmerksamkeit die neue Währung ist, musst Du nicht lauter reden – sondern klüger und vor allem besser. Diese Effekte sind keine Feinde – sie sind Dein rhetorisches Spielfeld. 

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