Tatjana war schon früh fasziniert von Punkten. Damit ist sie weltweit gar nicht allein. In der australischen Malerei ist beispielsweise der Pointillismus stark verbreitet und die bunt gepunktete Aboriginal Art gab es bereits vor 80.000 Jahren. Selbst heute noch zieren kleine und große Dots viele Tassen, Handtücher und Digeridoos quer durch das Land. Vom Punkt bis zum Pixel war es allerdings noch ein weiter Weg.
Auch im Europa von 1889 gab es – als Nachzügler des Impressionismus – eine diesbezügliche Strömung. Paul Signac oder Gustave Cariot sind nur zwei Namen aus dem künstlerischen Reich dieser damals nachgefragten Stilrichtung.
Ein US-amerikanischer Lehrer hat dann am 15. September 2009 sogar den “International Dot Day” erstmals ausgerufen. Sein Kinderbuch “The Dot” (“Der Punkt: Kunst kann jeder”) hat weltweit Furore gemacht. In amerikanischen Schulen ziehen viele Kinder der unteren Schulstufen an diesem Tag gepunktete Kleidung an.
Und Peter H. Reynolds hatte recht: Jeder kann einen Punkt malen. Auf seiner Facebookseite des “International Dot Day” erfährt man: Alles begann mit einem Punkt. Heute sind weit mehr als 19,2 Millionen Fans registriert und täglich werden es mehr.
Fazit: Selbst in vielen Redewendungen tauchen die kreisrunden Symbole auf. Manche Aussagen lassen uns “eckig” werden, wenn es gerade nicht rund läuft, und wir fühlen uns dann völlig unrund:
- “Mach mal einen Punkt!”
- “Da hast Du einen wichtigen Punkt angesprochen”
- “Oje, das ist mein wunder Punkt”
- “Es war, wie das Pünktchen auf dem i“
- “Das ist doch der springende Punkt, um den es hier geht.”
- “Kannst Du bitte endlich zum Punkt kommen?”
- “Dein Vortrag war eine Punktlandung.”
- “Sie redet ohne Punkt und Komma.”