Tatjana’s Blog

8. März 2023 von Tatjana Lackner, MBA

Der alte Kontinent fasst 10.530.000 km² und bietet Reisenden aus aller Welt eine unglaubliche landschaftliche Vielfalt. Dabei halten sich die Flugdistanzen zwischen den einzelnen Spots angenehm in Grenzen. Wer beispielsweise von Wien aus nach Rom fliegt, braucht gerade mal eine Stunde und 35 Minuten. Man erlebt dort eine gänzlich andere Umgebung als in südwestlicher Richtung, wenn man etwa in Nizza landet oder noch nordöstlicher rund um Krakau. 

In den USA, Asien und auch in Australien muss man hingegen deutlich größere Distanzen überwinden, damit sich die Natur ändert. Dabei bleiben viele Städte ähnlich. Sydney und Perth trennen knapp fünf Flugstunden und sie haben vergleichsweise mehr gemeinsam als Bukarest und Dublin. 

Zuletzt habe ich über “Die versteckten Perlen Europas” sogar eine Clubhouse-Session gemacht. Viele planen gerade Urlaub und holen sich gerne bei mir Ideen. 

Europa hat so viele wundervolle Gesichter 

Meine Top 7: 

1. Azoren 

Am besten fliegt man erst Lissabon am Festland an und dann weiter auf die Inselgruppe nach Ponta Delgada, wo man das Mietauto übernimmt. Es gibt geführte Touren, Bus- & Individualreisen – auf jeden Fall sollte man an den heißen Erdlöchern neben dem Kratersee Lagoa das Furnas vorbeikommen. Im Thermalwasser der vulkanischen Erde schmort der traditionelle Eintopf “Cozido das Furnas” sieben Stunden lang und schmeckt einfach köstlich. 

2. Cornwall 

Ich persönlich fliege gerne London  an und nehme dort den vorgebuchten Mietwagen entgegen. Die atemberaubende Natur Englands lässt sich so herrlich im eigenen Rhythmus genießen. Zu den Highlights zählen für mich die Nationalparks New Forest, Dartmoor und Exmoor und wunderschöne Seebäder im Süden der Insel. 

3. Via Aurelia 

Ich bin bisher nur den französischen Teil dieser 2.300 Kilometer langen Heerstraße der Römer abgefahren. 231 vor Christus galt sie als Hauptverbindung Nummer Eins. 600 Kilometer schlängelt sie sich durch Italien, rund 900 Kilometer führt sie an der Französischen Riviera entlang und immerhin 800 Kilometer können sich auch die Spanier an ihr erfreuen. Mein liebster Teil garantiert einen Foto Spot nach dem anderen: Von Monte Carlo, Nizza und Cannes bis hinunter Richtung Fréjus gehen einem die Naturmotive nicht aus. 

4. Côte D’Azur 

In den letzten Jahrzehnten waren meine Familie und ich stets zu Ostern in Südfrankreich. Was für eine tolle Landschaft! Besonders im Hinterland gibt es genial viel zu entdecken. Städtchen, wie: Saint-Paul-de-Vence, Mougins und vor allem das poshe Saint-Tropez – all diese süßen Orte bieten den Besuchern Luxus, Lifestyle und Schönwettergarantie. “Leben, wie Gott in Frankreich” ist eine Redewendung aus dem 18. Jahrhundert und galt vor allem für die französischen Geistlichen, die im Überfluss badeten; aber auch heute stimmt sie für kaum eine Region so, wie die Côte D’Azur 

5. Ring of Kerry 

Wieder geht es um eine der Traumstraßen Europas – diesmal entlang der irischen Küste. Wie in den USA so gibt es auch hier die sagenumwobene Route 66 an deren Straßenrändern charmante Dörfer und wildromantische Naturlandschaften darauf warten von Besuchern entdeckt zu werden. Irland und Regen gehören eng zusammen. Doch es regnet nie lange und dafür ist das Gras grüner als überall sonst. 

6. Amalfiküste 

Für Instagrammer ist die 50 Kilometer lange Amalfiküste ein geniales Motiv. Reiche und Schöne tummeln sich hier ebenso wie Cabriofahrer aller Budgetklassen. 

Die steilen und engen Gassen und Straßen sind nicht für jeden Autofahrer gelassen zu passieren. Am besten macht man seine Bilder unten vom Wasser aus und genießt dort das Panorama der pastellfarbenen Häuser  von Positano mit dem smaragdgrünen Wasser als Bildteppich. 

“Dolce far niente” – die süße Kunst des Müßiggangs kann man hier und auf der vorgelagerten Insel Capri, deren Besuch sich im Anschluss anbietet, am besten üben. Von Amalfi aus dauert die Fahrt mit der Fähre nur 50 Minuten. 

7. Plitvicer Seen 

Der Nationalpark Plitvicer Seen ist im Sommer voll mit Wanderern, Familien und Reisebustouristen. Eine Option ist beispielsweise von Wien nach Zagreb zu fliegen  und dort auf das Mietauto umzusteigen. Knappe drei Stunden später kommt man im 295 Quadratkilometer großen Waldschutzgebiet in der Mitte von Kroatien an. Baden und schwimmen ist in den Seen schon lange nicht mehr erlaubt. Das smaragdgrüne Wasser wirkt beinahe unwirklich schön. No filter needed! 

Themen: UrlaubEuropaPlitvicer SeenAzorenCornwallCôte D’AzurVia AureliaRing of KerryAmalfiküste
2. März 2023 von Tatjana Lackner, MBA
Warum sind “Lifechanger” für uns Menschen so wichtig? Was ist ein “Ökoton”? Stimmt es, dass “große Ideen vor allem in unsicheren Zeiten gedeihen?” Natalie Knapp ist Philosophin. Von der Süddeutschen Zeitung hat sie das Adelsprädikat erhalten: “Nach zwei Stunden mit Natalie Knapp fühlt man sich viel aufgeräumter”.
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1. März 2023 von Tatjana Lackner, MBA

Bis 19. März 2023 läuft diese sehenswerte Ausstellung in der Wiener Stadthalle. Ein Spektakel für die ganze Familie. Kaum ein Street Artist hat in den letzten Jahrzehnten so Furore gemacht, wie Banksy. Er arbeitet verhüllt, verborgen und überall auf der Welt. Seine Arbeit ist meist ein politisches Statement. Gerne verurteilt er Kapitalismusauswüchse, religiösen Fanatismus, Kriegsverbrechen und gesellschaftliche Missstände. 

Kaum jemand kennt sein Gesicht. Man weiß, dass der Künstler aus Bristol kommt, 1973 geboren ist und erst dort und dann später in London begonnen hat, seine Guerilla-Taktik auszuweiten. Schablonengraffiti haben ihn weltberühmt gemacht. 

Der spektakulärste Auftritt erfolgte 2018 bei einer Versteigerung im noblen Auktionshaus Sotheby’s. Für eine Million Pfund ging das Bild “Mädchen mit Ballon” damals unter den Hammer. Kaum ersteigert, löste ein in das Kunstwerk eingebauter Schredder die Zerstörung aus. Zur Hälfte hängen die Papierstreifen geschnetzelt aus dem Rahmen. Alles Geld dahin? Ganz im Gegenteil: Was für eine Wertsteigerung für den erschrockenen Käufer! Heute ist das “gechredderte Bild” immerhin 18,9 Millionen Euro wert und ebenfalls in Wien in der Ausstellung zu sehen. 

Fazit: Mit 20 Euro ist der Eintrittspreis stolz, aber die Besucher kommen definitiv auf ihre Kosten. Im Anschluss kann man sich als letzte Station sein eigenes T-Shirt, den Hoodie oder ein Turnsackerl selbst mit Schablonen und Farbe “banksen”. 

Themen: AusstellungBanksyWiener StadthalleMädchen mit BallonKunstwerkSotheby'sSchablonengraffiti
1. März 2023 von Tatjana Lackner, MBA

Lieber A oder B?

Die Newsletter-Redaktion der Schule des Sprechens feiert am 25. März Tatjanas Geburtstag und hat die Gründerin der Schule des Sprechens in einem Word-Rap wählen lassen:

Sommer oder Winter?

Ganz klar Sommer!! Als halbe Bolivianerin muss ich zwar sowohl im heißen Amazonas zu Recht kommen, aber auch hoch oben in der klirrenden Kälte der Anden von La Paz. Als Drohnenpilotin weiß ich, dass im Winter Flüge & Fotos mehr Energie brauchen.

Roman oder Sachbuch?

Leider komme ich zurzeit nur zu Fachbüchern. Im Sommerurlaub warten dann wieder Romane. Außer Frédéric Beigbeder schreibt endlich wieder etwas. Das würde ich sofort lesen und die Fachliteratur kurzerhand beiseite legen.

Action- oder Liebesfilm?

Natürlich Liebesfilm. Ich mag keine Actionfilme! Zu laut, zu derb, zu unangenehmes Publikum, alles „zu“ … 😉

Windows oder Apple?

„Der Apfel“ ist für unterwegs. Der Standrechner öffnet die Fenster zur Welt im Büro. Auf dem Handy beantworte ich dringende Fragen.

Geld oder Liebe?

Hm … darf man Geld lieben? Arm ist auf jeden Fall, wer Liebe kaufen muss. Deshalb: Ein Hoch auf die Liebe! Denn: Sie ist nicht käuflich.

Film oder Buch?

Film geht schneller. Bücher schreib‘ ich selber … das dauert. 😉

Bier oder Wein?

Gespritzter, Prosecco & Champagner

Musik: Oper oder Pop?

Viele Jahre bin ich abends in die Oper gepilgert und habe mir am Stehplatz unglaubliche Performances angesehen. Mit Popmusik hingegen bin ich aufgewachsen. Hits haben mich in meinen Radiotagen als DJane bei Ö3 begleitet und auch heute noch liebe ich Live-Konzerte!

Guten Stimmen fliege ich sogar entgegen. Neil Diamond beispielsweise hab‘ ich live in Dublin und Wien gesehen. Für Don McLean war ich im verschlafenen winterlichen Brügge in Belgien. Über die Jahre habe ich vielen on-stage bei der Arbeit zugesehen: Bryan Adams, Whitney Houston, Barbara StreisandCeline Dion, Nena, Elton John, Rod Stewart, Gianna Nannini, Otto Waalkes, Shakira, EAV, Reinhard Fendrich, Peter Cornelius, Harry Styles, Backstreet Boys, Take That, Lionel Richie, Roger Cicero, Cher, Katy Perry, Söhne Mannheims, Donovan, Lewis Capaldi, Xavier Naidoo, Eros Ramazotti, Udo Jürgens, Shakin‘ Stevens, Michael Jackson, Pink, Alkbottles, Billy Joel, The Pokes, Joan Baez, Belinda Carlisle, Hansi Dujmic, Stefanie Werger, Sascha, Paul Pott, Tina Turner, Max Raabe, Ronan Keating, Dick Brave, Pentatonix, Country Joe McDonald, Reinhard Mey, Joe Cocker, Tom Jones, Phil Collins, Wincent Weiss, Robbie Williams, Elli Wright, Jennifer Rush, Mike Oldfield, Michael Patrick Kelly, Modern Talking, David Hasselhoff, R. Kelly, Bruno Mars, Justin Bieber, Stromae, Sunrise Avenue, David Guetta, James Blunt, Shawn Mendes, Emily Roberts, Passenger, George Ezra, …

Urlaub: Berge oder Meer?

Meer! – Bin leidenschaftliche Windsurferin. Berge stören da. 😉

Arbeit oder Schule?

Schule!! – Nur dort lernen wir eine zweite und dritte lebende Fremdsprache und perfektionieren Englisch. Denn: Die Welt spricht Englisch! Allgemeinbildung ist zudem Trumpf! Geld verdienen folgt in der Wissensgesellschaft neuen Spielregeln. Und nach der Schule geht’s ab in DIE SCHULE DES SPRECHENS: Dort lernt man denken und sprechen!

Draußen oder Drinnen?

Draußen Luft schnappen und denken; drinnen recherchieren und schreiben – dazu brauche ich mein MacBook und ruhige Räume.

TV oder Kino?

Kino ist ein Event. TV macht dick. Netflix & Chill für unterwegs.

Bar oder Beisl?

Bar! Bin keine Frau, die Stammgast im Beisl wird. Im Kaffeehaus ja, gerne gehe ich auch mal in eine chice Bar oder noch lieber in einen angesagten Club mit meiner Tochter.

Osterhase oder Nikolaus?

Ich liieeebe Ostern!!! Da geht das florale Leben wieder los. Alles wird grün und blüht. Die Osterhasen-Deko in den Geschäften ist zudem viel eleganter, als der plumpe dicke Mann, den ich nie von Santa Claus unterscheiden kann.

Australien oder Neuseeland?

Habe Australien fünfmal bereist, weil auch meine Tochter samt Familie einige Jahre in Western Australia lebte. Die giftigen Tiere brauche ich wirklich nicht, aber Australien bleibt dennoch klar mein landschaftlicher Favorit. Gerne habe ich den ersten Lockdown dort verbracht.

Leitungswasser oder Mineralwasser?

Ich liebe Kohlensäure und mag Wasser nicht so gerne. Selbst zum Sport ist mir ein Vöslauer mit Zitrone das Liebste. Meine Devise: Bubbles statt Troubles!

Hier geht es zum YouTube-Kurzvideo:
Tatjana im Wordrap
Themen: Tatjana LacknerWordrapInterviewBlogpersönlich
23. Februar 2023 von Tatjana Lackner, MBA
Auch in der Stadt muss man nicht auf eigenes, frisches Gemüse verzichten. Doch: Paprika ernten in zufriedenstellender Zahl kann tricky sein. Bei Lisa Nebl erfährst Du, was Du tun kannst, damit Du auch bei wenig Platz ein Mehr an Pflanzen hast. Spoiler: es klappt.
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22. Februar 2023 von Tatjana Lackner, MBA

In einer meiner letzten Clubhouse-Sessions plauderten wir genau über dieses Thema. Anlass war der internationale “Fun at Work-Day”, den offenbar nur wenige überzeugt abfeiern. 

Immer noch reden viele von Work-Life-Balance. Dabei ist “Work” doch auch ein Teil unseres “Life”. Woher kommt die Trennung? Leben wir doch längst in einer Zeit, in der die Übergänge zwischen Freizeit und Arbeit oder Work & Travel verschwimmen. 

Zahlreiche Wortmeldungen trudelten auf unserer virtuellen Bühne ein. Behauptungen wurde aufgestellt: Wer sich “die Arbeit selbst einteilen kann”, der würde es mit der Work-Life-Balance besser hinbekommen. Wirklich, ist das so? Viele Selbständige arbeiten ausgerechnet in der Gründungsphase rund um die Uhr – und zwar gerne.  

Schieb Deine Fehlentscheidungen nicht auf die Arbeit! 

Im Zuge eines Lebens treffen Menschen Entscheidungen – richtige und falsche. Die eine studiert das Verkehrte, der andere heiratet eine Partnerin, die nicht wirklich zu ihm passt. Der Nächste kauft ein Haus, das er sich nicht leisten kann. Es ist dann leicht, dem eigenen Arbeitsplatz die Schuld dafür zu geben, dass man keinen Sinn im Leben findet, während man insgesamt öfter falsch abgebogen ist. 

Ein Arbeitsplatz ist kein privater Wellness-Parcour mit Sinnfindungsgarantie. Der Deal ist: Jemand zahlt einhundert Prozent Geld und möchte dafür gleichviel Arbeitsleistung. Keinen Dienstnehmer interessiert, ob sich der Chef beim Zahlungsvorgang gut, euphorisch oder ausgelaugt fühlt. Das Payment soll pünktlich am Anfang des Monats auf dem Konto einlangen. Punkt. Umgekehrt interessiert nicht alle Chefs, wie beseelt die Working Experience des Mitarbeiters läuft, sondern sie hätten schlicht die bezahlte Arbeit mit freundlichen Nasenlöchern fehlerfrei erledigt. 

Ein Job, der sich nicht wie Arbeit anfühlt, ist das Optimum” hat jemand auf der Clubhouse-Bühne verkündet. Ob das ein Spitzensportler tatsächlich immer so sieht? Schließlich hat er keinen klassischen Nine-to-five-Job; dafür steht er vielleicht täglich beim Training unter Schmerzen? 

Das Ende der Gleichzeitigkeit 

Klar haben wir alle viel “auf dem Teller” liegen. Arbeit samt Weiterbildung, daran angehängt will die eigene Karriereplanung – zeitgleich – unter einen Hut gebracht werden mit einem erfüllten Privatleben. Das ist nicht einfach. 

Daheim möchte jedes einzelne Familienmitglied gehört werden. Das bedeutet, die verschiedenen Interessen aller – neben den eigenen – zu balancieren.  

Fast immer wird das Thema Stress alleine auf die Arbeit geschoben. Vorrangig dann, wenn wir uns verausgabt oder erschöpft fühlen, muss es wohl am Job liegen. Dabei gehen sich einfach nicht alle Lebensziele gleichzeitig aus. 

“Nein sagen” will gelernt sein. Jemand, der sich in alle Richtungen verspricht, wird verglühen und es dann “Burn Out” nennen. 

Wer gerade eine Familie gründet, kann eben keine 70 Stunden pro Woche arbeiten und dabei auch noch dreimal die Woche ins Fitness-Center kommen. Damit uns nicht die Puste ausgeht, müssen wir Prioritäten setzen, Abstriche machen und diese auch klar kommunizieren – an uns selbst und an andere. 

Zeitliche Ressourcen sind eine knappe Ware in unserem Leben und gelegentlich hört man diesbezüglich sogar Vorwürfe aus dem eigenen Familien- oder Freundeskreis: “Ihr habt ja nie Zeit” oder “Du rufst mich nie zurück!” 

Aber ist tatsächlich das reine Arbeitspensum dafür verantwortlich, dass uns das Leben kräftemäßig zusetzt? Sind es nicht viel eher die mühsamen Diskussionen, die wir in Wahrheit schon seit unserer Kindheit führen und die auf Dauer zermürben? 

Talk-Life-Balance 

Nach Jahrzehnten im Business-Coaching bin ich davon überzeugt, dass es nicht alleine die Menge an Arbeit, gepaart mit unserem Lebensdesign ist, die den meisten zusetzt. Vielmehr geht es um die Gesprächskilometer, die wir im Leben zurücklegen. Laufend verteidigen wir unsere Überzeugungen und balancieren unsere Werte – daheim und im Job. 

Das ging schon in der Kindheit los. “Mama büüüttte, lass mich heute bei Hanna übernachten. Ich will unbedingt!” 

Mal haben wir im Elternhaus um Erlaubnis gebettelt, dann wieder mussten wir fragen, ob wir etwas dürfen: “Pa, kannst Du mir heute Abend bitte ausnahmsweise das Auto leihen?” 

Oft galt es sogar, gut gemeinte Vorschläge abwehren: “Ja, Du hast recht. Im Leben muss man immer wieder mal einen Vertrag unterschreiben. Da wäre es gut rechtlich Bescheid zu wissen. Nein Opa, ich möchte trotzdem nicht Jura studieren. Und nein, ich verurteile nicht, dass Du das gemacht hast, aber für mich …“. 

Später in den eigenen Beziehungsjahren, suchen wir nach Ausreden, um Konflikte zu vermeiden. “Aber geh’, ich habe doch gar nichts gegen Deine Eltern. Wir haben bei uns zu Hause nur einfach anders kommuniziert. Irgendwie offener.” 

Anschuldigungen und Unterstellungen parieren wir sogar im Freundeskreis: “Was meinst Du damit, dass ich neben den Kindern “bloß” 30 Stunden arbeite?” 

Eltern, Partner, Chefs, Mitarbeiter und selbst die eigenen Kids kosten Rede-Energie. Daneben gibt es von Freunden oder aus der Gesellschaft Zurufe oder Suggestivfragen, die uns erneut in die Rechfertigungsfalle laufen lassen: “Erlaubst Du Deinen Kindern nicht ein bisschen zu viel?” 

Tausende Gesprächskilometer setzen uns zu 

Immer braucht es für Erklärungen und Gespräche Worte und die kosten Kraft. Genauer gesagt: Überzeugungskraft! Mal versuchen wir es einfühlsam und motivierend: “Du diese Woche essen wir einfach mal fleischlos und zum Nachtisch gibt es Obst. Nächste Woche besprechen wir den Essensplan gemeinsam, okay?” 

Daneben sollen wir auch unsere Partner bespaßen oder uns wenigstens für deren Leben proaktiv interessieren. “Wie war Dein Tag heute?” 

Viele fühlen sich leer geredet und spüren, wie die Überzeugungskraft gegen Abend schwindet. “Am liebsten Schatz, würde ich heute einfach zu Hause bleiben, mit Dir ein Glas Wein trinken und dann noch ein bisschen lesen.” 

Meterweise findet sich Ratgeberliteratur von Anziehung bis Be-, Er- und Grenzziehung: “Wie bleibt man im Beziehungsmanagement erfolgreich?” “Was gefährdet die Paardynamik?” Uff! 

Wer sich als Liebespaar aus den Augen verliert und nicht mehr kommuniziert, der ist angeblich schon gescheitert und beginnt irgendwann von vorne. Das bedeutet, dem neuen Partner die Eigengebrauchsanweisung zu erzählen. “Wir haben am Anfang stundenlang telefoniert.” Reden, bis der Arzt kommt. Am Ende mancher Ehe kommt statt dem Arzt der Anwalt. 

Was nützt es, wenn wir mit dem Aufbau unseres Wohlstandes beschäftigt waren, finanziell alle gut abgesichert haben und dann doch im Freundeskreis verkünden müssen: “Wir haben uns auseinandergelebt und gehen nun getrennte Wege.” Manche haben Häuser gekauft oder anderwärtig Eigentum angeschafft und gingen als Paar in den Ehekonkurs. Sie haben sich über den Alltag und die Fliesen länger unterhalten als die gegenseitigen Verletzungen und Enttäuschungen zu thematisieren. 

Fazit: Wer sich rhetorische Fähigkeiten aneignet, ist für die vielen Redesituationen des Lebens gerüstet. Denn: Gespräche zielorientiert zu führen spart Zeit und Kraft – im Job und im “echten Leben”. 

“Ich habe Stress bei der Arbeit” bedeutet übersetzt manchmal auch: “Ich komme mit meinen Kollegen nicht so gut aus.” oder “Die Kundengespräche kosten mich Nerven, da ich nicht verkaufen kann.” Lass nicht Dein Broterwerb herhalten, um ein Alibi für eigene Fehlentscheidungen zu haben. 

Meine Clubhouse Community hat recht: Work-Life-Balance-Meister wird erst, wer sich ebenfalls für die “Ich-Zeit” Fenster im Kalender reserviert. Auch hier hat die Kommunikation das letzte Wort: Wie redest Du dann mit Dir? Schaffst Du es Dir selbst Trost und Motivation zuzusprechen? 

Themen: JobEntscheidungenWork-Life-BalanceWeiterbildungTalk-Life-BalanceÜberzeugungskraftGesprächskilometer
Manuel Fuchs

Ausgebildet in DER SCHULE DES SPRECHENS, verleiht meine Stimme gerne Werbespots, Imagefilmen, E-Learnings und auch Telefonansagen das gewisse Extra. Mein Name ist Manuel Fuchs, geboren 1987, zu Hause im Großraum Linz.

Dass meine Stimme nicht nur zum Lärm machen, sondern auch hervorragend zur Unterhaltung meiner Mitmenschen taugte, war mir schon als kleines Kind bewusst. Mit Freude unterhielt ich meine Eltern mit Parodien zu Josef Hader’s Programm „Privat“, durfte meine Stimme im Laufe meiner musikalischen Ausbildung in diversen Schulbands auf die Probe stellen und sammelte über 15 Jahre lang Live-Musik-Erfahrung in der Band „Grandma’s Chocolate Cake“, mittlerweile bekannt unter dem Namen „Mountain Crew“. Neben dem Gesang trat mit zunehmendem Alter immer mehr das Sprechen in den Fokus. Eine großartige Ausbildung in der Schule des Sprechens in Wien formte meine Stimme zu dem, was sie heute ist. Meine Stimme.

15. Februar 2023 von Tatjana Lackner, MBA
Laut dem Wirtschaftslexikon ist Marketing die subjektive Wahrnehmung im Kopf des Konsumenten. Das verhält sich mit dem Eigenmarketing genauso. Warum hilft Dir ein “künstlerischer Lebenslauf”? Was haben “Lifechanger” und “Zukunftsjoker” mit gutem Eigenmarketing zu tun?
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15. Februar 2023 von Tatjana Lackner, MBA

Killerphrasen gibt es wie Sand am Meer. Wir alle haben schon welche „geschenkt“ bekommen und auch selber fleißig verteilt. Im Fokus stehen nun fünf klassische Killerkönige, die Absender solcher Mundtotmacher sind.  

Die Art der eingesetzten Killerphrase wählt ein Mensch meistens instinktiv; sie spricht jedoch Bände über seine Betriebstemperatur, sein Weltbild und sein Selbstkonzept. Alle genannten Typen kommen natürlich sowohl in Rein- als auch in Mischform vor, in männlicher und in weiblicher Form. 

Der Ignoranzler 

Dem Proletariat anzugehören war – historisch betrachtet – vielleicht zu manchen Zeiten erstrebenswert. Heute hat die Bezeichnung „Prolet“ keine positive Konnotation und beschreibt Menschen, die eher bildungsschwach, dafür aber milieuauffällig sind. Grammatik- und Fallfehler pflastern ihren Kommunikationsweg.  

Dabei sind diese ignoranten Zeitgenossen mit ihrer einfachen Lebensform durchaus erfolgreich – auch sie kommen zu ihren Kindern, Häusern, Urlauben und Fun-Momenten. Mit dem Brustton der Überzeugung vertonen sie ihre eher banalen Lebensformeln bei jeder Gelegenheit und geizen auch nicht mit kernigen Tipps, wie man wodurch zu seinem Recht kommt. Ihre bodenständige Natur lässt sie in den Niederungen des Alltags gar nicht dumm dastehen, sind sie doch weder entscheidungsschwach noch zögerlich. Außerdem wissen sie banal Alltägliches meist besser. Beispielsweise, wo die Autoreifen am günstigsten umgesteckt werden. Warum sich den Kopf schwer machen? Auch ohne Lupe ist klar, dass der Tiefgang ihrer Überlegungen zu den wesentlichen Fragen des Menschseins überschaubar bleibt. Sie sind hauptsächlich damit beschäftigt, ihr „Leben zu organisieren“, nicht damit, über den Lebenssinn nachzudenken. Wozu auch? „Sterben müssen wir schließlich alle.“ 

In philosophische Grauzonen stoßen Ignoranzler seltener vor. Geparkt wird lieber in geselliger Runde bei lauter Musik. Dieser Typus macht auch kein Hehl daraus, dass Grübeln oder Reflektieren aus seiner Sicht eher etwas für Schwachmatiker ist. Das Leben ist zu kurz, um darüber nachzudenken. Man erkennt diesen Typen sprachlich daran, dass er handlungs-, nicht lageorientiert ist. Der Satz „Gemmas an“ fällt eher als „überlegen wir mal“. Diese Umsetzungsstärke wird vielerorts sogar geschätzt.  

Diesen „Geht scho gemma Vollgas“-Typus verrät seine Plattheit, die gespickt ist mit grammatikalischen Ungereimtheiten wie: „Wozu soll ich wählen gehen – sagst Du mir das bitte – interessiert die Herren Politiker meine Meinung? Bist Du so naiv, dass Du das wirklich glaubst? Dann tust Du mir aber leid!“ Dieser Typ ist durchaus stolz auf seine hemdsärmeligen Äußerungen und die eher triviale Betrachtung der Welt: „Worüber Du Dir immer Gedanken machst, über so was denke ich gar nicht nach. Da ist mir meine Zeit wirklich zu schade! Im Leben geht’s echt um andere Werte.“ 

Der Spalter 

Das krasse Gegenteil dazu ist – sprachlich betrachtet – der „Wieso“-Typus. Er ist Frageweltmeister und ein Spalter. Um Menschen und ihre Meinungen unbemerkt „auseinander“ nehmen zu können, muss er – oder gerne auch wieder sie – geistig rege und inhaltlich aufmerksam sein. Wie ein Fuchs liegen diese „Wieso-Typen“ deshalb auf der Lauer, um im Redefluss des anderen blitzschnell einzuhaken. Gerne schwimmen sie thematisch gegen den Richtungsstrom der vorgebrachten Argumente. Das hilft zwar weder dem Gesprächsverlauf noch der Laune weiter, aber sie können durch unbequeme Fragen punkten und sich als „schwierig“ oder „anspruchsvoll“ positionieren. Diese Oppositions-Rhetoriker sind brillante Redner, was sie gefährlich macht. Wenn sie in Fahrt sind, wird das Gesprächsklima schnell rauer und der Konsens ist perdu. 

Dieser Typ gibt vor, stets am Inhalt interessiert zu sein, doch seine vordergründige Kompromiss-Miene täuscht. Die Kommunikation dient alleine seiner persönlichen Eitelkeit. Der von ihm, wie durch unsichtbare Hand, geschürte Unfrieden ist durchaus beabsichtigt. Für die Harmonizer am Tisch mag Dissens ein Tabu sein. Der Spalter hingegen fühlt sich erst dort zuhause, wo sprachlich seziert wird und er andere verunsichern kann. Rein stimmlich wirken diese Menschen selten bedrohlich. Manchmal verrät sich dieses rhetorische Pendant sogar durch eine eher hohe Stimme und durch seine schnarrende oder näselnde Sprechweise. Spalter arbeiten nicht mit beleidigenden Antworten, üblen Prolo-Meldungen oder anderen tönenden Killerphrasen. Nein, sie brüskieren lieber und verwenden Killerfragen. Zudem beherrschen sie die Schwarzmalerei. Ihre konsensualen und fast kindlich gestellten Fragen klingen harmlos, zielen jedoch gerne auf das Gewissen ab. Der „Wieso-Typ“ wirkt vordergründig durchaus kooperativ. Genau analysiert merkt man jedoch, dass er sein Vis-à-vis sanft zwingt, sich zu rechtfertigen oder sich zwischen schwarz/weiß-Antworten zu entscheiden. Spalter-Sätze klingen so: 

Da musst Du jetzt schon präzise in Deinen Ausführungen bleiben. Du bist Dir sicher, dass Du dieses Projekt unbedingt willst? Wieso ist Dir egal, wie hoch der Preis dafür ist?“ Oder: „Glaubst Du nicht, dass das eine sehr kurzfristige Sichtweise ist – wenn wir so agieren, könnten wir ordentliche Probleme bekommen, wieso willst Du das unbedingt riskieren?

Vorsicht Falle: Hast Du es gemerkt? Instinktiv zwingen uns die Spalter in eine Rechtfertigung. Wer jedoch sein Gesicht wahren will und sich rechtfertigt, der hat die verbale Battle gegen diesen Typus schnell verloren. Es ist kein Zufall, dass so mancher Spalter aus seiner investigativen Veranlagung einen Beruf gemacht hat. „Wieso“-Frager sind unter Journalisten und Anwälten einige zu finden. 

Der Dampfplauderer

Im Vergleich zum Spalter sind dies keine Klartexter, sondern vielmehr wilde Schwadroneure. Ihre Stimme ist meistens wohlklingend, aber viel zu laut. Schachtelsätze, Nebenanekdoten und Storytelling-Elemente bieten ein üppiges Buffet an sprachlichem Reichtum und inhaltlicher Leere. 

Manchmal finden sich unter den Dampfplauderern sogar charmante Schmeichler, die jedoch jedes Kompliment zur Strapaze für die Nerven werden lassen, weil sie peinlich lange huldigen. In Gesellschaft kann es sogar imageschädigend wirken, von einem Dampfplauderer süßelnd und voller Sprachzucker anmoderiert zu werden. Ein klares „ja“ oder „nein“ gibt es bei diesem Typus selten. Alles „hängt davon ab“ oder „kann man so einfach nicht sagen“. Der Dampfplauderer ist ein Relativierer. Ohne Mut zur öffentlichen Positionierung ist er der geborene Opportunist, der die Freunderlwirtschaft hochhält und mit „Eine Hand wäscht die andere“-Mentalität durchs Leben geht. Gerne behält er sich ein Eisen im Feuer und die berühmte Hintertür offen, während er lauthals über ungelegte Eier prahlt. Die Gesprächsanteile und -themen reißt er an sich, schmückt seine Reden bildreich und arbeitet mit Name-Dropping. All das lässt ihn wichtig erscheinen. Seine Alleinunterhalter-Attitüde wird für andere zum Dialogkiller. Es mag erstaunen, aber man kann andere Menschen auch durch Zustimmung vom Gespräch abschneiden. Geschicktes Loben, kräftige Übertreibungen und Smalltalk-Talent werden hier zur Kommunikationssperre und sichern dem Dampfplauderer Redeanteile.  

„Was Sie sagen, stimmt und erinnert mich an meine letzte Reise in die Toskana. Ich kann Ihnen sagen bla, bla“ oder: „Völlig richtig, mein Lieber, und ich habe das noch viel Schlimmer erlebt … damals als ich …“ 

Die „G’schnappige“

Ohne optische Klischees zu bemühen, ist die „G’schnappige“ kaum voll-, sondern eher schmallippig und unentspannt, was selten angenehme Gesprächsatmosphäre garantiert. Die Stimmen dieser Frauen und Männer sind oft viel zu hoch bei ihrer schnippischen täglichen Verwendung. 

Es geht ihnen offenbar darum, professionelle Gestresstheit zur Schau zu stellen. Ihr Gesprächsmotto lautet: „Mit mir ist nicht gut Kirschenessen, ich nehme es im Leben peinlich genau“. Dahinter liegt neben Unsicherheit auch häufig eine sehr einfache Herkunft, von der man sich durch alleiniges „Ärmel hochkrempeln“ hinaufgearbeitet hat. Manche haben sich auch wahlweise „gescheit studiert“, woraus sie kein Hehl machen. Überhaupt passt Understatement nicht unbedingt zu ihr, lieber brüskiert die „G’schnappige“ das Gegenüber durch völlig distanzlose Fragen im Oberlehrerton. Ihre pseudo-toughe Art anderen auf den inhaltlichen Zahn zu fühlen wirkt recht ruppig, manchmal sogar unhöflich. Mit Humor kann – besonders Mann – diese „Geh bitte“-Zicke manchmal aus ihrer Inquisitorinnen-Rolle holen. Sie behandelt Rangniedrigere grundsätzlich wenig wertschätzend. Eher wird sie jedem Kellner eine Extrawurst abringen, um sich zu inszenieren. Fast jede Gelegenheit ist recht, um sich kapriziert zu geben. Das Gefühl, dass die „G’schnappige“ „etwas Besseres“ wäre, befällt niemanden – schon allein ihrer Sprache wegen. Stattdessen hält man sie für „etwas überspannt“, was sich an den dauer-angespeisten Mundbewegungen auch deutlich ablesen lässt. Ihr Beschwerde-Modus kann nerven, ebenso ihr körperliches Gezappel und das gezischelte Schnelltexten. Da nützen auch die Prada-Schuhe, falls vorhanden, und die grundsätzlich ansprechende Figur nichts. Die „G’schnappige“ hat Sympathiefaktoren, die gleich neben ihrem Humor im Keller geparkt sind. Vorsicht vor ihren Killerfragen! Die haben es in sich. Stimmt man der „G’schnappigen“ zu, verwendet sie Ihr Zitat ungeniert dort, wo sie es braucht. 

Enthalten Sie sich jedoch der Aussage, dann empfindet sie das als illoyal und wird nachbohren. Oft häkelt sie Fangfragen in ihre scheinbar harmlosen Motzereien und geht dabei suggestiv vor: „Geh bitte, finden Sie das hier ein gemütliches Ambiente? Ich meine, wir zahlen 3.000 Euro für den Abend. Da kann sich meine Firma schon etwas anderes erwarten. Na sagen’s, finden Sie das denn gelungen?“ Vorsicht bei der Antwort! Suggestivfragen führen in die Falle: „Das nächste Mal werde ich die Aussendung selbst übernehmen – Frau XY schien damit ja offensichtlich überfordert. Da müssen Sie mir recht geben, stimmt’s?“ 

Der Verharmloser

Dieser Typ ist Marke ordentlich, brav und farblos. Das Einzige, was ihn nicht zum viel glamouröseren „Wieso“-Spalter werden lässt, ist seine Langeweile. Er ist ein braver Techno- oder Bürokrat, der stets sein eigenes Süppchen kocht und sich gerne mit dem Nimbus umgibt, privat anders und vielschichtiger zu sein, als ihn die Kollegen aus dem Job kennen. Nachdem man das im Geschäftsleben nicht kontrollieren kann, kommt er damit durch. Seine Sprache wirkt unlebendig und bildleer, eines hat er jedoch kultiviert: Er widerspricht, um zu verharmlosen. „Na so arg hab ich das aber gar nicht erlebt.“ Nachdem er selbst wenig inhaltliche Reißer zu berichten weiß, versalzt er wenigstens den anderen – die für die Gesprächsatmosphäre verantwortlich zeichnen – die Buchstabensuppe, indem er relativiert. Er klinkt sich dabei nicht deshalb ins Gespräch ein, um Inhalte voranzutreiben oder ergänzende Bonmots abzugeben, sondern nur um andere Beiträge runterzuspielen und die Fremdperformance mies zu machen. Sein Vorteil: Er tritt dabei grundsätzlich höflich, neutral und objektiv auf und genießt diesen Status sichtlich. In Wahrheit stellt er Kommunikationssperren auf, die andere wieder umschiffen müssen, um das Gespräch erneut in Gang zu bringen. 

Der Verharmloser unterbricht alleine deshalb, um Belangloses entgegenzustellen. Er ist der geborene Mittelwegsfanatiker – im Vergleich zur „G’schnappigen“ hat er jedoch sogar selbst für das „Zuwider Sein“ zu wenig Power. Deshalb ist er darauf spezialisiert, Aussagen nicht inhaltlich zu torpedieren, sondern Gespräche zu relativieren. 

Gerne korrigiert er und stellt jene Informationsfragen, die weder dem Gesprächsverlauf weiterhelfen noch von allgemeinem Interesse sind. Am liebsten formuliert er No-Na-Aussagen und versorgt andere mit Ratschlägen oder Binsenweisheiten. Von ihm könnten folgende Sätze kommen: „Geh, Du übertreibst wieder. Wir waren auch schon in Südtirol und es hat gar nicht geregnet. Außerdem mein Tipp an Dich: Man kann sich ja auch drinnen erholen.“ Der Verharmloser ist vordergründig selten neugierig und verkauft seine niedrige Betriebstemperatur in Sachen Temperament und Emotionen als reife Gelassenheit. Beim Smalltalk schwächelt er vor lauter Einsilbigkeit: „Ich rede mit meinen Mitarbeitern gar nicht über Privates. Jeder soll tun, was ihn glücklich macht.“ 

Fazit: Killerphrasen treffen nicht jeden mit der gleichen Wucht. Manche Menschen schaffen es besser uns den letzten Nerv zu ziehen, als andere. Finde heraus, wer Dich auf die Palme bringt! Sind Dir bei den Killerkönigen einige Bekannte eingefallen? Kannst Du Dich auch selbst zuordnen? 

Ein Killerphrasen-Training mit Tatjana Lackner lohnt sich!

Tatjana Lackner ist eine Meisterin, wenn es um Abwehrtechniken von Killerphrasen und Manöver gegen Manipulationen geht. Sie trainiert seit 30 Jahren und wird für dieses Thema oft gebucht. Erlebe, wie das Gefühl der sprachlichen Ohnmacht weicht und Du die richtige Kontertechnik entwickelst.

Hier geht es zu unserem Rhetorik-Spin-Training: Schwarze Rhetorik & Killerphrasen entkräften

Themen: KillerphrasenTatjana LacknerKillerkönigeIgnoranzlerSpalterVerharmloserKontern
8. Februar 2023 von Tatjana Lackner, MBA
In diesem zweiten Teil geht es um Cannabis-Legalisierung: Unsinn oder Gewinn? Wären wir als “eingerauchtes Volk” leichter regierbar? Gehört Österreich zum Kinderporno-Ring? Was ist das Problem mit der “Anlassgesetzgebung”? Dr. Helmut Wlasak ist seit Jahrzehnten Strafrichter für Drogen-, Wirtschafts-, Mord- & Totschlags- sowie Dschihadisten-Prozesse und mein Gast.

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8. Februar 2023 von Tatjana Lackner, MBA

Performing is no longer the domain just for a handful of people. We now live in an age where we have to ‘perform’ in the boardroom, at a meeting and often in more than one language. Speaking in any foreign language can be tricky and depending on our level of language proficiency, we will have differing levels of anxiety. Not only about language but possibly also about speaking in public. As an Australian living in Austria for 8 years now, I have had my share of moments. Participating in Rhetoric meetings in German has been nerve wracking. People expect me to be of a certain standard, which I might be in English, but certainly not in German. Sometimes, just saying a few words at a supermarket can be a challenge for me.

Below are three ideas I would like to share from the many spin training sessions I have conducted at DIE SCHULE DES SPRECHENS over the last 4 and half years as the English Coach. These ideas will help elevate your performance, especially when speaking in a foreign language such as English. For those who have attended my spins who are reading this, it is a friendly reminder! 

What is your favourite English word or phrase?  

Most people don’t think about the words they use daily. Words have power and the words we use can help or hinder our communication. I often ask in my spin training sessions, ‘what is your favourite English word?’ Most people have never considered it. Think about it now? If not a word, what about a phrase?  

For me, my favourite word is ‘Wonderful’. It also conveniently translates to my favourite German word ‘Wunderbar’. How I say it, when I say it and to whom I say it are all under my control. When I am in German speaking circles, I use this word confidently and it helps to remind me that I can speak German and use words of my choice. Instead of feeling lack, I can feel abundant that I have powerful words to communicate with. Confidence in my vocabulary grows the more words I find and these allow me to enjoy speaking in German. So why not be on the hunt for English words that really resonate with you and empower you to expand your communication skills? 

Consider your words, as they can uplift, put down or do nothing in our communication with others too. Whether a conversation or a presentation, we have the power to communicate and use words responsibly. When they are words you like and want to use, people respond positively. Be a wordsmith for words and use them wisely.  

Where do you get your energy from?  

Most people expect once they have prepared a slide deck or thought about a topic, that the rest will magically happen. This is not the case especially when we have to present in a foreign language. For my spin participants, English usually brings some anxiety and this can show in their energy levels and body language. Consider for a moment athletes, musicians, or other top performers. Being a former Opera Singer myself, I can share that more goes into a performance than winging it. ‘Proper preparation prevents poor performance’ is a quote by former Secretary of State James Baker and it is relevant and apt to consider when it comes to presenting in English. In these days of TED Talks, social media and remote work, we need to lift our game and consider our energy and how we share it with our audience. For some people, energy comes from a run or physical exercise before we record that new podcast or video. Energy can come from an inspiring conversation with someone before we go out for a town hall speech in our organisation. Moments of solitude and meditation, quietly listening to music can also give us the energy to perform for our team, as a leader, to inspire new levels of trust and connectedness.  

However you find energy, consider where you can tap into it and regularly fill your bucket. Once your bucket is full you have more than enough to share with others. It takes energy to present. This should be part of your preparation for any presentation in English.  

You are what you feel.  

What we feel on the inside and how we express this is at the core of emotional intelligence (EQ) and as speakers and communicators we need to consider our feelings. Jerry Weismann, a Speak Coach and Author from the USA, describes the ‘empathy loop’ which states that what we feel as the speaker, the audience will feel involuntarily. As you present, you can take your audiences reaction then as a sign about how you are performing. What intention do you want to set up for your audience? Be deliberate. Cultivate those feelings within yourself. If you want to inspire, seek inspiration yourself. Listen to your favourite speaker or musician. Remind yourself of your favourite quote (mine is ‘In order for things to change, first you must change’ by Jim Rohn) and allow it to bring forward the feelings you can use to share with others. Emotions are contagious and so use your EQ to spread your message. EQ is about being smart with your emotions, so develop your emotional literacy and think about when certain feelings are appropriate. People remember most how you made them feel.  

Considered together you can be more confident when you present in English understanding that you have certain powers. The power of your words delivered with the right energy levels can help spread the emotions you want your audience to feel. You cultivate these aspects in yourself to be able to offer others a chance to truly absorb your message. You can take your speaking and communication to the next level when you consider this. This is what makes Opera Singers become artists. More than the words and notes in a score, a performance comes to life and allows you to experience something special. This is what you can do as a Speaker, Presenter, Trainer and Communicator. This helps your communication become more special in this way and to make you more memorable.  

For more insights into English, contact the Administration Team at Die Schule des Sprechens and book a Spin Training or one-on-one Coaching with David.  

Beitrag von David Corcoran (English Coach)

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