Während sich “der Westen” Russland jahrzehntelang schöngeredet hat, zeigt der kanadische Regisseur Daniel Roher, wie es hinter den Mauern des Propaganda-Staates tatsächlich aussieht. 98 Minuten lang kann man kaum glauben, was Alexei Nawalny und seine Familie alles durchleiden mussten. Der Giftanschlag auf den “geheimen Präsidenten” Russlands ist der traurige Höhepunkt. Das Nervengift Nowitschok gilt als eine Signatur Wladimir Putins, der den Kampfstoff aus der sowjetischen Forschung bereits mehrfach einsetzen ließ, um unliebsame Widersacher loszuwerden.
Der sympathische Rechtsanwalt Nawalny ist Anti-Korruptions-Aktivist und Putin seit Jahren ein Dorn im Auge. Neben dem großgewachsenen Alexei sieht der kleine KGB-Mann Wladimir noch kleiner aus.
Wo immer es um Spione geht, ist Wien Schauplatz. Im Café Sperl wird ein enger Weggefährte Nawalnys interviewt – der bulgarische Investigativ-Journalist Christo Grosew. Ihm ist es auch zu verdanken, dass Putin und seine Gift-Schergen überhaupt entlarvt werden konnten. Doch was nützt es, Wahrheit und Moral auf seiner Seite zu haben, wenn Diktator Putin die Macht und das Sagen behält.
Fazit: Der Film hat zwischendurch Längen, er ist jedoch definitiv sehenswert. Was wäre der Menschheit mit einem Präsidenten Alexei Nawalny alles erspart geblieben.