Wien – die Stadt der Musik, der großen Komponisten, der historischen Klänge. Doch was passiert, wenn man Mozart nicht nur hören, sondern seine Welt mit allen Sinnen erleben kann? Das versucht die immersive Ausstellung Mythos Mozart im Herzen der Wiener Innenstadt. Hier verschmelzen modernste Technologie, visuelle Kunst und Musik zu einem einzigartigen Erlebnis.
Aber Vorsicht: Klaustrophobisch sollten Besucher nicht veranlagt sein. Es geht mit der Begräbnis-Szene los. Man betritt einen Raum voller flackernder Kunstkerzen und die Türen schließen sich. Das war für mich zu Beginn gewöhnungsbedürftig. Das Requiem-Erlebnis ist eine emotionale Reise durch Licht, Klang und Raum, die Mozarts letztes Meisterwerk in einzigartiger Atmosphäre präsentiert.
Ein multisensorisches Abenteuer mit Luft nach oben
Am Anfang kann man bei einem Wandautomaten ein Selfie von sich machen. So würde man vielleicht um 1800 ausgesehen haben. Leider funktioniert dieser Foto-Gag nur für Männer, da Frauen-Pics gänzlich unkenntlich dargestellt werden. Hier hapert es noch gewaltig!
Mythos Mozart ist dennoch weit mehr als eine klassische Ausstellung. Sie führt Besucher auf eine interaktive Entdeckungsreise durch die letzten Jahre des Musikgenies. Fünf eindrucksvolle Erlebniswelten lassen das Wien des 18. Jahrhunderts lebendig werden und verbinden Mozarts Musik mit digitalen Installationen. Bedauerlicherweise sind diese von recht unterschiedlicher Qualität und ausgerechnet der letzte Raum, bei dem KI verwendet wurde, ist von der Aussage her am schwächsten. Danach geht es in den wenig aufregenden Shop.
Das Wien von Mozart: Eine 360-Grad-Projektion taucht Besucher in die pulsierende Stadt des Komponisten ein – mit Gassen, Marktplätzen und den Klängen seiner Zeit. Instrumente aus aller Welt spielen die „kleine Nachtmusik“ ein. Diese werden Besuchern auf Touchscreens zugänglich gemacht. Wer weiß schon wie Eruh, die chinesische Violine, klingt? Nicht jeder kennt den Klang der Sitar oder Tambura, wenn sie Mozart spielt.
Fazit: Diese Ausstellung bietet einen ganz neuen Zugang zu Mozarts Leben und Schaffen. Statt trockener Fakten gibt es Emotionen, statt Vitrinen gibt es Interaktion. Ob Mozart-Fan oder einfach kunstinteressiert – Mythos Mozart begeistert mit einer Kombination aus Tradition und Innovation. Wie immer lohnt es sich, die Tickets schon online vorzubuchen. Mit € 19,– sind die Karten nicht günstig. Dafür hat man auch Sonntags und Feiertags geöffnet. Wo? STEFFL, Kärntner Straße 19, 1010 Wien.
