Von Powerfrauen & Gänsehautmomenten: Ladies Night mit Babygirl & Maria Callas

19. Februar 2025 von Tatjana Lackner, MBA

“Babygirl”: Wenn die Chefin dem Praktikanten “hörig” wird 

Der Film „Babygirl“ (2024), unter der Regie von Halina Reijn, erzählt die Geschichte von Romy Mathis (Nicole Kidman), einer erfolgreichen CEO, die eine riskante Affäre mit ihrem deutlich jüngeren Praktikanten Samuel (Harris Dickinson) beginnt. Diese Beziehung stellt nicht nur ihre Karriere und Familie auf die Probe, sondern führt sie auch in eine Welt der Unterwerfung und sexuellen Selbstentdeckung. 

Ich habe mir diesen Streifen im Rahmen einer “Ladies Night” mit meiner Tochter angesehen und kann die Kritiker verstehen, denen der Praktikant zu wenig tiefgründig dargestellt wurde. Irgendwie glaubt man nicht, dass die taffe Chefin Romy ausgerechnet auf den goscherten Bubi mit dem Goldpanzer-Ketterl steht. Offenbar liebt Kidman Rollen, die sexuelle Grenzgänge sind. Das wissen wir spätestens seit “Eyes Wide Shut” (1999) vor knapp 30 Jahren. In “Family Affair” (2024) wurde sie ebenfalls zur Cougar-Frau. Meine liebste Nicole Kidman-Serie war “Big Little Lies” (2017) und hat damals zurecht Golden Globes und Emmys abgeräumt. 

„Maria“: Primadonna assoluta, „Diva aller Diven“, eine Jahrhundertsängerin

Der Film „Maria“ unter der Regie von Pablo Larraín porträtiert die letzten Tage der legendären Opernsängerin Maria Callas, gespielt von Angelina Jolie, im Paris der 1970er Jahre. Biopics von Musiklegenden haben Hochsaison. Ist es nicht unglaublich, dass Maria Callas auf den Tag genau ein Monat nach Elvis Presley gestorben ist. – am 16. September 1977. Und mit diesem Tag geht der Film auch los. Es folgen viele Rückblenden. Mit 41 Jahren trat Callas zum letzten Mal als Opernsängerin auf, in der Rolle ihres Lebens, der „Tosca„. Danach machte ihre Stimme nicht mehr mit. Angelina Jolie, die selbst als Diva verrufen ist, spielt den Opernstar und nahm monatelang davor Gesangsunterricht. Gerade die Passagen als Callas ihre Stimme verliert, singt sie selbst. Jolie war enttäuscht darüber, dass sie bei der Nominierung für den Oscar leer ausging. An manchen Stellen im Film sieht man mehr Jolie als Callas.

Kritiker bemängeln, dass der Streifen langatmig ist und an Dynamik vermissen lässt. Anderen war das Leben von Maria Callas zu wenig herausgearbeitet. Schließlich erlebte das Ausnahmetalent auch unglaublich schöne Zeiten und feierte Triumphe. Ich selbst habe sowohl die Biografie von Maria Callas gelesen als auch jene von Aristoteles “Ari” Onassis und diesbezüglich fehlten mir auch relevante Lebenspassagen im Film. Für alle Opernbegeisterte und Fans von Jolie ist „Maria” ein Muss

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