Der Vorname

1. Dezember 2018 von Tatjana Lackner, MBA

Kino-Tipp: „Der Vorname“

Die Konversationskomödie erinnert an ein verfilmtes Theaterstück mit schnellen Dialogen und langsamer Handlung. Im Mittelpunkt steht ein Ungeborenes, das einen Namen braucht. Warum nicht „Adolf“? 

Im bürgerlichen Wohnzimmer entwickelt sich dicke Luft. Große Männer der Geschichte werden zitiert und aktuelle Themen von AfD und Flüchtlingen bis hin zu “Das-denke-ich-seit-jeher-über-Dich” angerissen. 

Schnelle Dialoge

Tatsächlich haben schon vor sechs Jahren Alexandre de La Patellière und Matthieu Delaporte ihr Drehbuch fürs Kino adaptiert. Die Komödie dauert 91 Minuten und zeigt Christoph Maria Herbst als den knausrigen Gutmenschen und Literaturprofessor im Cordanzug. Iris Berben hat als seine Schwiegermutter wohl eine der kürzesten Rollen ihres Schauspiellebens. Florian David Fitz gibt den SUV-fahrenden Kapitalisten, der gerne im Mittelpunkt steht. Seine schwangere Freundin, gespielt von Janina Uhse, ist Jüngeren aus der Soap GZSZ bekannt. Caroline Peters kennen viele aus dem Burgtheater. Hier ist sie Ensemblemitglied. Im Film gibt sie die frustrierte Hausfrau und Mutter an der Seite des Literaturprofessors, die für ihn und die Kinder, auf eine eigene akademische Karriere verzichtet hat. 

Fazit: Der Vorname ist prägend. Fridolin oder Alfreda garantieren besondere Erfahrungen während der Schulzeit. Im Gegensatz dazu fühlt man sich als dritter Max oder zweite Lisa im Klassenverband nicht gerade als Individualist. Identifizierung und Abgrenzung erfolgen auch über Namen. Mit Kevin tut man seinem Kind schon eine Weile keinen Gefallen mehr. Ein witziger Film für alle, die auf Namensuche sind oder jene, die scharfsinnige Dialoge den Special Effects vorziehen. 

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